Gemeindeausfahrt – die dritte - „Auf Luthers Spuren“

Es soll ja aktive Pilger geben die „per pedes“ auf den Lutherwegen Originalschauplätze der Reformation besuchen und dabei beachtliche Strecken zurücklegen.
Mit dem Busunternehmen Joram gelang uns das bisher ganz mühelos:

2012 Eisleben – 2013 Wittenberg – 2015 die Wartburg

 

In unserem Pfarrer Richter hatten wir einen sehr gut informierten Begleiter.
Mit Fakten und Details zu den jeweiligen Landschaften und „Ortschaften“ verstand er es, uns schon während der Busfahrt vieles Interessante und Amüsante zu vermitteln. Jena – Weimar – Erfurt, hierzu ist vieles bekannt … aber Gotha?

Umsomehr überraschte uns die Kleinstadt mit ihrem Flair. Das barocke Schloss Friedenstein dominiert das Stadtbild. In der lichterfüllten hellen Augustinerkirche besuchten wir einen evangelischen Gottesdienst und wurden dazu herzlich begrüßt. Die ehemalige Klosteranlage mit Wandelgängen und einer schicken „Cafeteria“ beeindruckte uns wie auch die gesamte Innenstadt.
Um drei Ecken, die wir unseren Reiseteilnehmern, die nicht so gut zu Fuß sind, hätten ersparen können, erreichten wir die Mittagstafel in der Gaststätte „Weinschänke“ - Angebot und Ambiente zu unserer Zufriedenheit.
Nun aber eilten unsere Gedanken schon voraus in Richtung Eisenach.
Schon der Weg zur Burg war für alle, die ihn zu Fuß und nicht mit dem Shuttle unternahmen, atemberaubend. Anschließend dann aber auch der an diesem Tage wunderbare Fernblick in die herrliche Umgebung – das Burschenschaftsdenkmal, gegenüberliegend eine Brücke im Hintergrund, im Vordergrund die Wartburg.
Und es gibt sie noch – die legendären Wartburg-Esel - wenn auch als Highlight für die Kinder.
Die Wartburg kann auf eine mehr als 900-jährige Geschichte zurückblicken:
Die UNESCO hat sie 1999 in das Welterbe der Menschheit aufgenommen. Der Wartburg-Palas gilt als besterhaltener romanischer Profanbau nördlich der Alpen. Wir hatten uns auf eine „beschauliche“ Führung durch die angenehm kühlen Räumlichkeiten eingestellt. Als erstes überraschten uns die infolge der extremen Sommertemperaturen „aufgeheizten“ Sandsteinmauern und demzufolge auch Räume, was zu Diskussionen über das Wärmeempfinden ehemaliger Burgbewohner führte. Im Treppauf/Treppab sahen wir Speisesaal, Rittersaal, die
Erdgeschossarkade, die Elisabethkemenate, die Elisabethgalerie und den Festsaal, bekannt durch den Sängerwettstreit.
Heute finden Konzerte, Feste und erfreulicherweise auch die Abiturienten-Zeugnisübergaben in diesem prächtigen Rahmen statt.

Die Führung bot uns eine Vielzahl an Eindrücken und Informationen.
Im Frage-und-Antwort-Spiel mit dem „Guide“ gelang es unserem Felix, in bewährter Weise mit seinem umfangreichen Wissen für Überraschungen zu sorgen. Über die Kunstsammlung und zum Leidwesen unserer älteren Herrschaften über viele weitere Treppenstufen gelangten wir schließlich zur Lutherstube in der Vogtei. In diesem karg eingerichteten Raum hat Luther als „Junker Jörg“ in nur 10 Wochen aus dem griechischen Urtext die Rohfassung des Neuen Testamentes übersetzt, ein gewaltiger Schritt für die Reformation und ein Geschenk für das einfache Volk. Mit Ehrfurcht nimmt man dieses auf.

So langsam eilten die Gedanken in Richtung „leibliches Wohl“, d.h, ein Käffchen wäre jetzt nicht übel. Leichten Fußes ging es nun bergab, wartete doch unser Joram-Bus schon mit Torte und Kaffee, „gesponsert“ durch die Kirchgemeinde.
Diese freundliche Bewirtung durch Evi und Monika und dann mal wieder sitzen dürfen, das nahmen wir doch gerne an. Die Rückfahrt durch den neuen Jagdbergtunnel und ohne Stau erschloss die Möglichkeit, alles Gesehene nochmal „sacken“ zu lassen und über die verschiedenen „Mönchs“-Orden nachzudenken.
In Zwickau waren es die Franziskaner, und Zwickau feiert im Jahr 2018
sein 900-jähriges! Im gemeinsamen Gebet konnten wir für das herrliche Wetter, die Bewahrung unterwegs, für die gute Reiseleitung und den gelungenen Sonntag danken ....

 

Felix Grenz/Ingrid Bauer

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