Unsere Kirche innen

Der Eingangsbereich im Turm

Die Fenster

Die beiden Fenster zeigen Themen, die mit der Heiligen Taufe in Zusammenhang stehen.
Das linke zeigt, wie Jesus selbst von Johannes dem Täufer im Jordan getauft wird.
Auf dem rechten Fenster sehen wir Jesus, wie er Kinder segnet.
Wir sind überzeugt, dass Gottes Liebe allen Menschen gilt. Seine Gnade schließt niemanden aus. Die Heilige Taufe ist für uns zuerst eine Gabe Gottes, bei der er uns seine Gnade zuwendet. Deshalb taufen wir auch kleine Kinder. Ein Bibeltext, der uns Gottes Liebe auch zu den Kindern deutlich vor Augen führt, ist der im Bild dargestellte Text, der freilich nicht davon redet, dass Jesus Kinder getauft hat.

Die Decke

Vor den soeben genannten Fenstern stand früher unser Taufstein. Damit wird auch deren Gestaltung verständlich. Die Stelle ist heute noch genau zu erkennen. Genau über dem Platz des Taufsteins hängt eine Taube an der Decke. Übrigens ist der Fußboden an dieser Stelle von einer Grabplatte bedeckt. Die Inschrift ist so sehr abgenutzt, dass es bisher noch nicht gelungen ist, sie zu entziffern. Wir wissen auch nicht, ob tatsächlich ein Grab unter dieser Platte ist. Möglich wäre das schon. 

 

Das Vortragekreuz

Das Kreuz an der Wand ist ein Vortragekreuz. Es wird beispielsweise bei Beerdigungen vor dem Sarg getragen und am Grab aufgestellt.

 

Die Lutherbüste

Die Gipsplastik im Eingangsbereich stellt Martin Luther dar. Er selbst soll der Überlieferung nach im Jahr 1539 den ersten evangelischen Prediger unserer Gemeinde in sein Amt eingeführt haben. Aus diesem Grund hat man 1883 zum 400. Geburtstag Luthers eine Linde vor er Kirche gepflanzt. Das wurde an vielen Orten in Sachsen, an denen Luther irgendwann aktiv war, so gemacht. Man bezeichnet solche Bäume dann als Lutherlinde.

 

Die Gedenktafel

In der Eingangshalle sehen wir links eine hölzerne Gedenktafel. Auf ihr stehen die Namen aller Männer, die aus unserer Kirchgemeinde im Zweiten Weltkrieg gefallen sind. Es sind 123 an der Zahl. Für uns sind das heute nur Namen aus der Vergangenheit. Aber hinter jedem Namen stehen immer die Schicksale mehrerer Menschen - die der Gefallenen und die ihrer Angehörigen. Das dürfen wir nicht vergessen.
An der Treppe, die es ebenfalls erst seit dem Umbau der Kirche 1885/86 gibt, gehen wir vorüber und betreten das Kirchenschiff. 

Das Schiff

Was sie als erstes beim Betreten des Kirchenschiffes wahrnehmen, nämlich den Altarraum, gehört nicht zu den alten Bestandteilen der Kirche. In den Jahren 1885/86 wurde unsere Kirche erheblich umgebaut. Innen betraf das neben dem Altarplatz die Emporen, am äußeren Erscheinungsbild die Fensterleibungen, das Eingangsportal, die Seitengiebel und den Dachreiter auf dem Turm. (Eine Abbildung, wie die Kirche vor dem Umbau aussah, befindet sich auf Seite 19.) 

Fenster

fensterlose Nordwand

Auffällig ist, dass unsere Kirche an der Nordwand im alten Teil der Kirche keine Fenster hat. Das mag damit zusammenhängen, dass zur Entstehungszeit der Kirche ein solcher Steinbau auch als Zuflucht in Bedrohung genutzt wurde. Hangaufwärts war damit jede Gefahr gebannt. 

 

Altarfenster

Das Fenster hinter dem Altar zeigt Jesus nach Ostern. Sie erkennen an drei Stellen die Nägelmale von der Kreuzigung. Er steht wie auf einer Wolke. Das verweist uns auf seine Himmelfahrt. Die Bildunterschrift "Friede sei mit euch!" ist ein Wort Jesu, das sich im Neuen Testament so formuliert ausschließlich nach Ostern findet:
Jedesmal, wenn Jesus sich seinen Jüngern offenbarte, gerieten diese in helle Aufregung. Mehrfach beruhigt sie Jesus mit genau diesen Worten. Natürlich berichtet uns das Neue Testament von aufregenden Situationen auch schon vorher. Wenn vor Karfreitag die Jünger in Entsetzen zu geraten drohten, sprach Jesus zu ihnen immer "Fürchtet euch nicht!" Erst nach dem Tod Jesu am Kreuz ist der Friede zwischen den Menschen und Gott wieder hergestellt. Und Ostern ist das Siegel Gottes auf dieses Opfer Jesu. Damit bestätigt Gott alles. Deshalb finden wir dieses Wort erst nach Ostern.
Ein weiterer Gedanke in dieser Richtung könnte dem Wort Jesu in Johannes 14, 27 nachspüren: 

Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht. Auch wenn ich nicht bei euch bleibe, sollt ihr doch Frieden haben. Es ist mein Friede, den ich euch gebe; ein Friede, den sonst keiner geben kann. Seid deshalb ohne Sorge und Furcht! 
(Übersetzung nach Martin Luther)  (nach Hoffnung für alle) 

Jesus hat seinen Jüngern angekündigt, dass er in seine himmlische Herrlichkeit zurückkehren wird. Aber er verheißt den Frieden, den nichts und niemand auf dieser Welt sonst geben kann, den aber auch niemand nehmen kann.

 

Fenster im Querschiff

Ein weiteres Fensterbild können Sie sehen, wenn Sie in einer der vorderen Bankreihen nach links gehen. Dann wird für Sie das Mittelfenster im Querschiff rechts oben sichtbar. Es zeigt den sinkenden Petrus. Die Geschichte dazu lesen wir im Neuen Testament im Matthäusevangelium, Kapitel 14, 22 - 33

Und alsbald trieb Jesus seine Jünger, in das Boot zu steigen und vor ihm hinüberzufahren, bis er das Volk gehen ließe. Und als er das Volk hatte gehen lassen, stieg er allein auf einen Berg, um zu beten. Und am Abend war er dort allein. Und das Boot war schon weit vom Land entfernt und kam in Not durch die Wellen; denn der Wind stand ihm entgegen. Aber in der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen und ging auf dem See. Und als ihn die Jünger sahen auf dem See gehen, erschraken sie und riefen: Es ist ein Gespenst! und schrien vor Furcht. Aber sogleich redete Jesus mit ihnen und sprach: Seid getrost, ich bin's; fürchtet euch nicht! Petrus aber antwortete ihm und sprach: Herr, bist du es, so befiehl mir, zu dir zu kommen auf dem Wasser. Und er sprach: Komm her! Und Petrus stieg aus dem Boot und ging auf dem Wasser und kam auf Jesus zu. Als er aber den starken Wind sah, erschrak er und begann zu sinken und schrie: Herr, hilf mir! Jesus aber streckte sogleich die Hand aus und ergriff ihn und sprach zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? Und sie traten in das Boot, und der Wind legte sich. Die aber im Boot waren, fielen vor ihm nieder und sprachen: Du bist wahrhaftig Gottes Sohn!

Mangelndes Vertrauen der Jünger und ihr abergläubisches Denken läßt sie in Panik geraten. Als erster faßt Petrus Vertrauen. Aber auch bei ihm sind Furcht, Kleinglaube, und Zweifel letztlich der Grund, dass das Experiment des Glaubens mißglückt. Das läßt sich heute leicht sagen. Hätten wir überhaupt gewagt, so zu handeln wie Petrus? Wären wir nicht lieber im Boot geblieben? Das ist doch unsere "Vorsicht": Nichts wagen, keine Sicherheit auslassen. Der zum Risiko bereite Petrus lernt exemplarisch für uns: Wer auf die Bedrohung starrt, läßt sich von den Widerlichkeiten des Lebens überrumpeln. 

Kanzel

Die Kanzel ist kein besonders herausragendes Stück. Aber mit ihren vier Bildern will sie uns etwas vor Augen malen: 

1. Bibel, Kreuz und Sonne

Der Apostel Paulus schrieb einst an die Christen in Korinth (1. Korintherbrief, Kapitel 1, Verse 23 + 24):
"Wir aber verkünden den gekreuzigten Christus als den von Gott versprochenen Retter. Für Juden ist das eine Gotteslästerung, für die anderen barer Unsinn. Aber alle, die von Gott berufen sind, Juden wie Griechen, erfahren in dem gekreuzigten Christus Gottes Kraft und erkennen in ihm Gottes Weisheit."
Das verstehen wir für uns heute so: Was Christen anderen Menschen zu verkündigen haben, kann nichts anderes sein, als uns in der Bibel vorliegt. Da finden wir Gottes Zuwendung zu uns Menschen beschrieben. Das Kreuz von Jesus ist der stärkste Beweis für diese Zuwendung. Wenn das nicht Licht für uns bedeutet, was ist dann Licht?

 

2. Palmen und Eichenlaub

Die Palme als Zeichen des Sieges und der Eichenzweig als Symbol der Treue und Beständigkeit Gottes nehmen diesen Gedanken der Hoffnung auf und führen ihn fort. In unserer Zeit wird vieles, was eigentlich miteinander konkurriert, gleich gültig und somit gleichgültig. Die Aufforderung "Halt fest an Gottes Wort" scheint daher gerade uns besonders zu gelten.

 

3. Die Gebotstafeln

verweisen darauf, dass Gott nicht nur erlösen will, sondern auch das Sagen in unserem Leben beansprucht. Gottes Wort will im Herzen der Gläubigen solche Dankbarkeit wecken, dass wir seinen Willen nicht aus Zwang tun, sondern gerne erfüllen. Daran erinnert uns die Bibelstelle aus dem Hebräerbrief. 4. Anker und Ähre Als uraltes Symbol - nicht nur bei Christen - dient der Anker. Aber im Neuen Testament wird er einmal als Zeichen für Gewissheit gebraucht. Diese ist nicht losgelöst von der Verkündigung des gekreuzigten (und wie wir wissen auch auferstandenen) Christus denkbar. Von den ersten Christen wurde zum Teil in den Anker eine Querstange unterhalb der Öse eingezeichnet. Sie war ein heimliches Erkennungszeichen während der Christenverfolgungen.
Die Weizenähre verweist uns wiederum an Jesus und seine Selbsthingabe. Jesus hat nicht etwas gegeben, sondern sich. Jesus hat nicht nur für uns etwas "übrig gehabt", sondern sich selbst voll eingesetzt. 

Kruzifix

Kenner sagen, der Kruzifixus stamme aus der Zeit von etwa 1435 bis etwa 1475. Er hat eine Besonderheit: Das Haar auf dem Haupt des gekreuzigten Jesus ist echtes Haar.

Orgel

Die Orgel stammt aus der Werkstatt der Adorfer Firma Trampeli.

Am 10. November 1822 wurde der Vertrag zwischen Kirchgemeinde und Orgelbauer unterschrieben. Friedrich Wilhelm Trampeli stellte die Orgel 1823 fertig.
Sie verfügt über zwei Manuale und ein Pedal. Das Hauptwerk hat acht Register, das Oberwerk sechs und das Pedal vier. Hinzu kommen zwei Koppel.
Die Orgel stand bis 1886 über dem Altar auf einer nicht mehr vorhandenen Empore.

 

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