Die Bibel hautnah erleben

Stationen einer Israelreise vom 6.-13. November 2011

Eine Gruppe von 23 interessierten „Pilgern“ aus unserer näheren Umgebung nutzte die Chance, an der vom Reiseunternehmen Joram angebotenen „Christlichen Reise Israel – Heiliges Land“ teilzunehmen. Vom Ölberg aus konnten wir das gesamte Panorama der Stadt Jerusalem überblicken, hervorgehoben der Tempelberg. Mit Felsendom und Al-Aksa-Moschee stellt er das Heiligtum sowohl von Juden, Christen und Muslime dar.
Geführt von unserer sehr kompetenten Reiseführerin Annette, erkundeten wir zu Fuß die Stätten, wo Jesus gepredigt, geheilt und am Ende sein Leben für uns gegeben hat. Die erdrückende Gegenwart uns aus der Bibel bekannter Ereignisse stimmte alle sehr nachdenklich.
Jesus schaute auf Jerusalem hinab und weinte: „Wenn du doch nur erkannt hättest, was dir Frieden bringt!“ (Lukas 19; 41-44)
Unser Weg führte
. zur Kapelle Dominus Flevit in Form einer Träne
. zum Garten Gethsemaneh, die hier befindlichen Olivenbäume sind ca.600 Jahre alt
. zur Kirche aller Nationen, auf dem Fels der Todesangst erbaut
. durch das Löwentor, insgesamt hat Jerusalem 8 Tore
. zur St.-Anna-Kirche, die nach der Mutter von Maria benannt ist, sie weist eine einzigartige Akustik auf, wir konnten uns davon überzeugen
. zu den unmittelbar daneben befindlichen Ausgrabungen der Bethseba-Bäder
. zur Via Dolorosa mit den Kreuzwegstationen
. zur weltberühmten Klagemauer
. über das Coenaculum, den Raum des letzten Abendmahls
. hinauf nach Golgatha.

Unser Besuch in der Grabeskirche zeigte, dass Jesus auf sehr unterschiedliche Weise von den Gläubigen geehrt wird. Uns wurde ein weiteres Mal deutlich, wie sehr wir einer Ökumene bedürfen.

Am nächsten Tag besuchten wir Yad Vashem, wo dem Besucher aus Deutschland nur bleibt, mit Ergriffenheit und Demut die Verbrechen der Vergangenheit an den Juden wahrzunehmen. Im Park der Nationen, der in Form von Kalksteinquadern Europas Landkarte nachbildet, lasen wir von Synagogen in den Städten Europas, die in der Nazizeit zerstört wurden, so z.B. Städte wie Zwickau, Chemnitz, Görlitz, aber auch Städte anderer europäischer Staaten.
Ein Reisebus brachte uns durch die verschiedenen Sicherheitszonen nach Bethlehem, zur Geburtskirche - und wir sahen hohe Betonmauern (deren Notwendigkeit – gerade in Bethlehem - uns nicht so recht einleuchten wollte). Wie an all den anderen Orten der biblischen Geschichte haben auch hier sehr viele Menschen unterschiedlicher Konfessionen das Bedürfnis, in Ehrfurcht und gesenkten Hauptes das Geschenk der Erlösung zu verinnerlichen. Das Tor der Demut, ein niedriger Eingang in die Kirche, zwingt uns fast dazu.
Vom 800 m hoch gelegenen Jerusalem ging es durch die judäische Wüste bergab zum Toten Meer. Salzauflösung unter dem Meeresboden bewirkt das Nachrutschen von Erde und lässt sogenannte Schlucklöcher entstehen. Unsere Reisegruppe hat dies beim Waten und Baden ziemlich heftig gespürt und natürlich auch probiert, wie dieses Wasser „trägt“. Auf dem Rückweg beeindruckten uns die Ausgrabungen von Qumran, einer Gemeinde der Essener (150 v. Chr. bis 68 n. Chr.). Erst im Jahre 1947 wurden dort durch Beduinenhirten Schriftrollen in Krügen gefunden, die heute im Jerusalemer Israel-Museum verwahrt werden.

Am fünften Tag unserer Reise konnten wir erleben, wie Menschen in weißen Gewändern im Jordanfluss bei Yardenit getauft wurden. Mit einem Boot auf dem See Genezareth unterwegs, erinnerte Pfarrer Richter aus Falkenstein an die dazugehörige Bibelstelle. Die in Capernaum auf dem Hause der Schwiegermutter von Petrus in einem modernen Stil neu erbaute Verkündigungskirche beeindruckte uns sehr. Der Weg ging weiter nach Tabgha, dem biblischen Ort der Brot- und Fischvermehrung, anschließend auf den Berg der Seligpreisungen, wo Jesus die Bergpredigt hielt.
In Nazareth besichtigten wir die 1969 fertiggestellte Verkündigungskirche. Caesarea am Mittelmeer mit dem römischen Aquädukt und Amphitheater, wo zu Zeiten Herodes beachtliche Hafenanlagen und Prunkbauten entstanden, war eine weitere Station, geschichtliche und religiöse Zusammenhänge zu begreifen.

In der Altstadt von Akko führte uns ein Rundgang durch die unterirdische Kreuzfahrerstadt, zu einer Karawanserei und zum Hafen.
Unvergessen bleibt der Panoramablick auf Haifa und die Bahai-Gärten. Was für ein majestätischer Anblick!

Am Shabbat (Samstag = Sonntag in Israel) in Netanya ließen wir endlich einmal die Seele baumeln, beim Baden im 22 Grad warmem Mittelmeer oder bei einem Bummel an der Promenade. Das eine oder andere Zipperlein erforderte von manchem Reiseteilnehmer eine Zwangspause und ließ demzufolge auch Vorfreude auf zu Hause aufkommen.
Was bleibt, sind unzählige Eindrücke, Erinnerungen an eine sehr angenehme Reisegesellschaft, Fotos, ein paar Aufzeichnungen und die Dankbarkeit, dass wir dieses alles erleben durften.

Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.

Ingrid Bauer


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